Annette+die-drei_2670

Warum sollen Windhunde eigentlich anders sein, als andere Hunde? Was ist an ihnen so anders als an anderen Hunden?

Mein offenes Geständnis vorab: ich leide unter dem hoffnungslosen Windhund-Virus. Nicht therapierbar!

Ja, Sie sind anders. Man könnte sagen, so eine Mischung aus Hund und Katze.

Betrachtet man die Geschichte des Windhundes ist sie so alt wie die frühesten menschlichen Kulturen. Beim Windhund handelt es sich wahrscheinlich um den ersten Gehilfen des Menschen, gezähmt und gezüchtet, das flüchtige Wild zu verfolgen – der verlängerte Arm seines jagenden Meisters, weit über den Radius aller mechanischen Waffen hinaus – an Schnelligkeit dem schnellsten Wilde gleich. Bis heute blieb die charakteristische Gestalt des Windhundes unverändert, hochläufig, geschmeidig, ganz ihrem Zweck entsprechend.

Manchmal fast ein wenig autistisch und sehr mit sich selbst beschäftigt, hochgradig sensibel und eigenständig und sie bemerken und fühlen Dinge, die niemandem auffallen. Sie haben unendliche Weite und ein Riesen großes Herz auf samtweichen Pfoten und kuscheln sich am allerliebsten zuhause bei seinesgleichen und seinem Menschen auf dem Sofa zusammen. Draußen lieben sie es zu rennen zu spielen und toben uns sind wirkliche anmutige Athleten.

Jemand hat sie so beschrieben und ich finde es sehr passend:  Windhunde sind für Leute, die das, was sie machen, sehr gut machen, aber innerlich schnell blockieren, wenn Druck auf sie ausgeübt wird. Wenn sie gezwungen werden, Dinge immer wieder zu wiederholen, sind sie schnell mal weg – wenn nicht physisch, dann zumindest mental.

Wer von einem Windhund blinden Gehorsam einfordert, ist falsch bei der Rasse. Wer meint einen Windhund rumkommandieren zu müssen, wird über das Ergebnis enttäuscht sein. Da ist eher Ausdauer, Diplomatie und Überredungskunst gefordert. Für mich die beste und größte Aufgabe meine innere Ruhe zu bewahren. Schreien ist ein No Go für diesen Hund. Aber ist Schreien nicht sowieso immer ein No Go?

So bräuchte ich als Hundetrainerin doch einen wirklichen gut erzogenen Vorzeigehund, meinte unlängst eine “Freundin” von mir. Hm… brauche ich???? Fast schon war es mir gruselig bei dem Gedanken einen Hund mit Kommandos “zu führen”.

Vorzeigehunde…?! Ja hab ich – vier Windhunde! Außergewöhnliche Hunde mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Großen Herzen und unendlichen Seelen.  Heute weiß ich, dass mich genau diese Hunde zu meinem berufliche Weg geführt haben, nämlich den, mit Mensch und Tier zu arbeiten. Und schlussendlich zu der Ausbildung bei Mirko Tomasini:

” Eine Echte Beziehung braucht keine Erziehung!”